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Zum Gedenken des Förderers der ungarndeutschen Literatur Horst Lambrecht

Kollegen, Studenten, SchülerInnen und LehrerInnen der zwei Nationalitätengymnasien in Fünfkirchen, sowie Freunde und Bekannte gedachten Universitätsdozent Dr. Horst Lambrecht von der Universität Fünfkirchen, der am 18. Juni dieses Jahres verstorben ist (NZ 26/2008). Bei der Gedenkfeier am 29. Oktober im Konferenzsaal der Fünfkirchner Universität zählte als erster Prof. Dr. Zoltán Szendi (Literaturwissenschaftler), Leiter des Germanistischen Instituts Fünfkirchen die Forschungsschwerpunkte Lambrechts auf (Trivialliteratur, Reiseliteratur, DDR-Krimiliteratur, Literatur der deutschen Romantik) und hob insbesondere seine Sensibilität und Fördertätigkeit im Dienste der ungarndeutschen Literatur hervor. Diese Sensibilität für das Bestreben der Positionierung der ungarndeutschen Literatur wäre – so Szendi – durch seine eigene Fremdheitserfahrung in Ungarn zu begründen, so habe er sich in die Lage der vor dreihundert Jahren in Ungarn angesiedelten Deutschen versetzen können.
Horst Lambrecht arbeitete eng mit den Schülern der beiden ungarndeutschen Gymnasien (Valeria-Koch- und Leôwey-Gymnasium) zusammen, in der Veranstaltungsreihe „Autoren und Leser im Gespräch” wurden den Schülern ungarndeutsche Autoren im Fünfkirchner Lenau-Haus im Rahmen von Lesungen vorgestellt. Das Rahmenprogramm wurde regelmäßig durch Lehrer und Schüler der beiden Gymnasien mit Musik, Interpretationen, Szenenspielen veranstaltet. Auf die Gedenkfeier hatten sich die Nationalitätenschüler der beiden Gymnasien vorbereitet: Gedichte wurden rezitiert, ein Bläser-Kammerorchester aus dem Koch-Gymnasium und ein Querflötenduo aus dem Leôwey boten Musikalisches dar. Ibolya Englender-Hock, Leiterin des Valeria-Koch-Gymnasiums, ging in ihrer Rede besonders auf die Zusammenarbeit mit Horst Lambrecht in bezug auf die ungarndeutsche Literatur ein und sprach über die Wichtigkeit der produktiven Bekanntmachung dieser Literatur durch die genannte Veranstaltungsreihe. Frau Englender-Hock formulierte auch die Frage, wer nun die Förderung der deutschen Minderheitenliteratur Ungarns so behutsam, wie Horst Lambrecht es getan hat, übernehmen könnte.
Johann Schuth, 1. Vorsitzender des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler, zitierte in seiner ergreifenden Abschiedsrede den Freund und Förderer der ungarndeutschen Literatur, Horst Lambrecht, zählte mehrere gemeinsame Projekte auf und zeichnete durch ihre E-Mail-Korrespondenz die herausragende Persönlichkeit, die die jüngeren ungarndeutschen Autoren behutsam auf den Weg der literarischen Produktion geleitete. Er ist Entdecker von manchen aus der jüngsten Generation gewesen. Durch inspirierende Gespräche, praktische Anleitungen sowie den einfachen Satz „du kannst es” entstanden wichtige Texte.
Dies bewiesen die VUdAK-Autoren selbst bei der gemeinsamen Lesung: Josef Michaelis, Alfred Manz, Christina Arnold, Koloman Brenner, Angela Korb und Robert Becker lasen eigene Texte, von denen einige beispielhaft vom Zusammenwirken zeugten.
Die Gedenkveranstaltung sei im Sinne von Horst Lambrecht verlaufen meinte Gattin Ute Lambrecht. Frau Lambrecht unterstützte ihren Mann sehr aktiv, durch ihre Tätigkeit am Valeria-Koch-Gymnasium beteiligte sie sich auch an der Literaturvermittlung der Ungarndeutschen.
Dankesworte Szendis schlossen die Gedenkveranstaltung in der Fünfkirchner Universität. Die Erinnerung an Horst Lambrecht bleibt lebendig, sowohl in den Herzen der Kollegen und Studenten als auch in denen der VUdAK-Autoren und in ihren Texten.
A. K.

NZ 45/2008

Präsentation des Koch-Gymnasiums und des Leôwey-Gymnasiums