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ZeiTräume-Paare im Fünfkirchner Lenau-Haus

Zur Auftaktveranstaltung einer neuen Reihe „ZeiTräume-Paare” luden der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) und der Nikolaus-Lenau-Verein am 23. November ins Fünfkirchner Lenau-Haus.
Hier gab es schon einige gelungene Präsentationen ungarndeutscher Literatur. Besonders erfolgreich war die Reihe „Literatur im Lenau-Haus”, die damals vom Fünfkirchner Rundfunk aufgenommen wurde. Da manche der mitwirkenden Autoren nicht mehr unter uns weilen, sind diese Aufnahmen wichtige Dokumente ungarndeutscher Gegenwartsliteratur. Später kamen die Autoren oft im Lenau-Haus zum „Literaturcafé” zusammen und präsentierten ihre Texte dem Publikum, genauso wie die ungarndeutschen bildenden Künstler hier immer wieder gerngesehene Gäste waren.
In der neuen Reihe sollen nun Paare aus dem VUdAK-Album „ZeiTräume” ihr Schaffen vorstellen. Bei der Auftaktveranstaltung waren es der Dichter Robert Becker und der bildende Künstler László Hajdú. Becker, Vorsitzender der VUdAK-Literatursektion, las aus seinem eigenen Band „Faltertanz”, den er 1999 auf der Frankfurter Buchmesse vorstellen konnte, sowie aus den Anthologien „Erkenntnisse 2000″, „Seitensprünge” und das Gedicht zu Werken von László Hajdús „Gemälde” aus dem Album „ZeiTräume”.

Gemälde

Pinselstriche
tragen Ähren
untergehender
Sonnen.

Zeit ruht
an Farben
getrocknet.

Die Speicher
sind voll:
nur Wände
sind weiß
wie Mehl.

Der Munkácsy-Preisträger László Hajdú wiederum habe zu einer Reise ins Unendliche eingeladen, meinte Kunsthistorikerin Borbála Cseh in ihrer Einführung in die Ausstellung. Hajdú stellte Graphiken aus, die er in Rom geschaffen hat. „Die Bögen, Gewölbe, die Ziegelwände im rostfarbigen Schatten, die verwinkelten Bauelemente sind jedem bekannt, der nur einmal auf den Straßen der Altstadt Roms in der Abenddämmerung spazierte. Wohin diese krumme Gassen führen, weiß man nicht unbedingt, aber es ist auch nicht so wichtig. Nach jeder Straßenecke bietet sich immer eine neue und unbekannte Richtung dar mit neuen Wundern”, meinte Cseh.
Die Grafiken von László Hajdú können im Fünfkirchner Lenau-Haus (Pécs, Munkácsy u. 8) bis zum 23. Dezember besichtigt werden.

NZ 48/2011


László Hajdú, Borbála Cseh, Johann Schuth und Robert Becker


Für ausgezeichnete musikalische Umrahmung sorgte der Intermelody-Chor aus Surgetin,
aus dem Heimatort von Robert Becker
Fotos: I. F.