Werkstattgespräche im Jubiläumsjahr
Großmarosch und Umgebung erkundet
Der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen: eine großangelegte Jubiläumsgemeinschaftsausstellung lässt zur Zeit im Ungarischen Kulturinstitut in Stuttgart das künstlerische Schaffen in der bildenden Kunst Revue passieren. Als eine Art Parallelausstellung ist in Großmarosch die Gemeinschaftsausstellung der Sektion für bildende Kunst „25 Jahre – 25 Bilder” in der Galerie Sigil zu sehen. Die Vernissage bot den Anlass, auch die Werkstattgespräche, bei denen die im Lande zerstreut lebenden Autoren und bildenden Künstler beim Jahrestreffen eine Plattform der Begegnung finden, in Großmarosch zu organisieren.
Jedes Jahr ist es ein anderer, von Ungarndeutschen bewohnter Ort, der als Austragungsort dieser Jahrestreffen auserkoren wird. Die herrliche Umgebung, der wundervolle Ausblick am Donauufer auf Plintenburg, inspirierte so manche Mitglieder der Jubiläumsbegegnung.
Bei der Generalversammlung wurden der Jahresbericht besprochen, zukünftige Pläne geschmiedet, und neue Mitglieder – die schon bei der Jubiläumsausstellungsreihe als eingeladene Gäste vertreten waren – aufgenommen, der Sektion für bildende Kunst traten mit Bewilligung der Generalversammlung Kunstmaler Csaba Szegedi, Bildhauerin Erzsébet Horváth und Kunststudentin Bernadett Breszkovics bei.
Die Autoren tauschten sich im Rahmen von Werkstattarbeit aus, mit Literaturwissenschaftlern und Lektoren – wie Ute Lambrecht aus Fünfkirchen – erweitert wurden neueste Texte in der Runde besprochen. Auch eine Lesung in der örtlichen Grundschule bot sich an, bei der die SchülerInnen und LehrerInnen in die Arbeit von VUdAK und in die ungarndeutsche Literatur Einblicke gewannen.
Die Vernissage in der Sigil-Galerie wurde ebenfalls mit einer Lesung der Literatursektion bereichert, den musikalischen Rahmen bot Autor Stefan Valentin mit seiner Violine. Die Vielfalt, die individuellen Leistungen der einzelnen KünstlerInnen und die Kohäsion der ausgestellten Kunstwerke der Gruppe hob bei ihrer Einführung in die Ausstellung Angela Korb, Vizevorsitzende von VUdAK, hervor. Das breit gefächerte Programmangebot der Großmaroscher Tage, wie z. B. ein Vortrag über die deutsche Geschichte der Stadt durch Galeriebetreiber Zoltán Murányi, ein Besuch im Sebeginer Szőnyi-Museum oder des Schwabenfestes am Samstag, boten zusätzlich Gelegenheiten, um sich von der Kleinstadt und ihrer Umgebung inspirieren zu lassen. Wie Johann Schuth, Vorsitzender von VUdAK, anlässlich des runden Jubiläums betonte, gehörten die Werkstattgespräche traditionell zu den wichtigen Begegnungen für die Mitglieder, doch diese tragen auch zur Bekanntmachung der Tätigkeit und der Leistungen ihrer Mitglieder bei. Für nächstes Jahr ist das VUdAK-Jahrestreffen in Ödenburg vorgesehen.
A. K.
Die VUdAK-Ausstellung „25 Jahre – 25 Bilder“ ist bis Mitte Oktober in der Galerie Sigil, 2626 Nagymaros, Magyar u. 2 zu sehen.
NZ 40/2017
Die VUdAK-Werkstattgespräche wurden aus Mitteln des Ministeriums für Humanressourcen im Rahmen der Bewerbung zur Unterstützung von kulturellen Programmen NEMZ-KUL-17-0796 des EMET, der Fördergelderverwaltung des Ministeriums für Humanressourcen gefördert!
Generalversammlung in der Sigil-Galerie
Foto: Bajtai László
VUdAK-Vizevorsitzende Angela Korb führt in die Ausstellung ein
Foto: I. F.