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VUdAK präsentierte sich bei der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

Die herausragenden Vertreter des ungarländischen städtischen Bürgertums vor allem im 18. und 19. Jahrhundert waren Vermittler, Brückenbauer zwischen dem deutschsprachigen Raum und Ungarn. Zu späten Nachfahren und zu Brückenbauern unserer Zeit kann man die 14 ungarndeutschen bildenden Künstler mit europaweiter Anerkennung – Josef Bartl, Ákos Matzon, Antal Dechandt, János Wagner, István Damó, Manfred Karsch, Andreas Huber, Jakob Forster, Julius Frömmel, László Hajdú, Beate Hajdú, Géza Szily, Volker Schwarz und Robert König – und die zwei Autoren Angela Korb und Stefan Valentin zählen, die am 19. April im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DGB) in Eupen bildende Kunst, Literatur und Musik präsentierten.
Der heuer sein 15jähriges Bestehen feiernde Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) konnte sich als erster in der von Europe direct gestarteten Reihe „Unsere Nachbarn in Europa” vorstellen. Und es war die zehnte Ausstellung im Ministerium der DGB seit dem Oktober 2005. Die Grenzen überwinden und den Dialog, den Austausch mit Kollegen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und mit solchen Kollegen, die deutschen Minderheiten in anderen Ländern zugehören, suchen. Dies war und ist stets ein Anliegen der VUdAK-Mitglieder. Der große Teil des Ausstellungsmaterials, Werke von Bartl, Dechandt und Matzon, kam aus der Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Brüssel. Diesem Bundesland sind die Ungarndeutschen besonders verbunden, teils durch die Herkunft, teils weil zahlreiche vertriebene Ungarndeutsche nach dem Zweiten Weltkrieg gerade in diesem Bundesland eine neue Heimat finden konnten.
Bei der Vernissage im Europasaal des Ministeriums lobte der Ministerpräsident der DGB Karl-Heinz Lambertz die „sehr lebendige Zusammenarbeit” mit Ungarn und mit der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, die auf dem 2002 geschlossenen Kulturabkommen und den zweijährlich aktualisierten Arbeitsprogrammen zwischen der DGB und der Republik Ungarn basiert. Als neue Phase in der ungarndeutschen Kulturbewegung bezeichnete der Staatssekretär im Bildungsministerium Prof. Karl Manherz das Wirken ungarndeutscher Künstler und betonte die Wichtigkeit der deutschen Sprache und die Identitätsfindung der Deutschen in Ungarn. Prof. Manherz überbrachte Grüße von Minister István Hiller, der seinerzeit als Staatssekretär das Kulturabkommen mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft unterzeichnete.
Wie die jungen Autoren mit der Sprache umgehen können, stellten Angela Korb aus Fünfkirchen und Stefan Valentin aus Schorokschar mit ihren Werken, vorrangig aus der Anthologie „Erkenntnisse 2000”, unter Beweis. Sowohl die Texte als auch die von Korb (Klarinette) und Valentin (Geige) vorgetragenen klassischen Musikstücke kamen beim Publikum, darunter der Parlamentspräsident Louis Siquet und eine Delegation der Bundeszentrale für politische Bildung aus Deutschland, sehr gut an.
Die Ausstellung im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DGB) in Eupen, um die sich Ákos Matzon, derzeitiger Vorsitzender der VUdAK-Künstlersektion, besonders verdient gemacht hatte, ist bis zum 15. Mai zu sehen.
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Gerade um diese Zeit weilte eine Schulklasse aus Meran in Büllingen (beide Partnerschulen des Werischwarer Schiller-Gymnasiums). Diese Gelegenheit wurde genutzt, den Gymnasiasten einen Einblick in die ungarndeutsche Literatur und Kunst zu bieten. Im Europasaal konnten sie Texte von Angela Korb und Stefan Valentin hören und diskutieren.

NZ 17/2007

Ein Teil der Ausstellung im Ministerium der DGB in Eupen

 

Angela Korb und Stefan Valentin im Gespräch mit Myriam Pelzer,
Leiterin der Vertretung der DGB in Brüssel und Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz