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VUdAK-Festakt

Zwei Dekaden Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler wurden im Rahmen der Vernissage der Gemeinschaftsausstellung der VUdAK-Sektion für bildende Kunst gefeiert. Das Jubiläum im Rahmen des Tages der Malerei lockte viele Gäste ins Budapester Haus der Ungarndeutschen. In einem Grußwort sprach der Leiter des Referats für Kultur und Bildung der Deutschen Botschaft Botschatsrat Raymond Dequin über die Verdienste von VUdAK. Robert König erstellte zum Jubiläum eine Graphik, die in einer Mappe an verdiente Personen, Förderer und Sponsoren überreicht wurde. Die Teilnehmerinnen des Nachwuchs-Literaturwettbewerbes Eszter Katona aus Budapest und Judit Frei aus Fünfkirchen konnten ein Buchpaket für die eingeschickten Texte übernehmen. In die Gemeinschaftsausstellung, „Unterwegs“ betitelt, führte am 17. Oktober Kunsthistorikerin Borbála Cseh ein. (Über die Ausstellung berichten wir auf Seite 16.) Für die musikalische Umrahmung sorgten Georg Peller und Georg Brandhuber aus Sanktiwan bei Ofen.
Die zahlreichen Projekte des VUdAK in den zwanzig Jahren machten den Verband im In- und Ausland bekannt, ungarndeutsche Literatur und Kunst sollen auch in Zukunft durch VUdAK eine würdige Positionierung und Profilierung erfahren.

Unterwegs. Zwei Dekaden VUdAK

Anläßlich des 20jährigen Bestehens des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) werden zwei Dutzend Mitglieder der Sektion für bildende Kunst in drei Räumen im Budapester Haus der Ungarndeutschen durch ihre Werke repräsentiert. Die gewählte Thematik ist ebenso facettenreich wie die benutzte Technik und ihr Stil reicht von der Dekorativität über objektiven Realismus oder impulsiven Expressionismus bis zur geometrischen oder lyrischen Abstraktion.
Das „Dreigespann“ der ehemaligen Schorokscharer Maler hat seinen wohlverdienten Ehrenplatz bekommen. Adam Misch (1935 – 1995) hat uns als 60jähriger verlassen. Er war Mitbegründer von VUdAK und erster Vorsitzender der Künstlersektion. Seine Ölbilderserie aus den Jahren 1988/89 (Erinnerung, Geschichte, Nacht und Licht usw.) bedeckt eine ganze Wand und bleibt in den Grenzen des Konstruktivismus, aber die Werke sind trotzdem überhaupt nicht uniform, weil sie zwischen malerischen Flecken und klar konturierten Linien oder Formen variieren. Der 80jährige Josef Bartl hat einen ganzen Raum für sich. An den Wänden hängt eine Auswahl von charakteristischen Werken mit den typischen geometrischen Motiven aus dem Jahre 1991 (Lila Streifen, Zeichen und Linien), dann aus 1997 (Bauwerk, Weiße Felder und Quadrate), aus 2001 (Blaues Herz, Lila Punkte, Weiße Faktur) und aus dem Jahr 2005 (Gepunktetes Bild mit Grabholz). Diese Titel sprechen für sich und sind wichtige Meilensteine eines konsequenten malerischen Weges. Der dritte Freund aus dem „Triumvirat“, der Multimediakünstler Antal Lux, wurde auch 1935 geboren. Nach seiner Flucht während des Aufstandes 1956 studierte er bis 1965 Malerei und Grafik in Stuttgart. 1971 übersiedelte er nach West-Berlin und widmete sich der Arbeit mit dem Medium Film, später der Videokunst, schließlich seit Mitte der 1990er Jahre mit der Computergrafik. Seit der Wende „pendelt“ er zwischen Berlin und Budapest, bei der aktuellen Ausstellung ist er mit einer farbigen, multiplizierten Computergrafik-Serie unter dem Titel „Fest“ aus dem Jahre 1997 anwesend.
Unter anderen „Doyens“ der Jubiläumsausstellung können wir zuerst den Maler János Wagner erwähnen, der auch Vorsitzender der Künstlersektion war (1995 – 2005). Nach einer vorherigen „Streifen-Periode“ mit fein harmonisiertem oder eben schrill kontrastierendem Kolorit hat er seinen Stil erneuert und mit im schneebedeckten Himalaya-Gebirge im Winde wehenden tibetischen Fahnen einen Weg in Richtung des Taschismus oder der Gestikmalerei geöffnet. Der Architekt Ákos Matzon, seit 2005 Vorsitzender der VUdAK-Künstlersektion, beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit dreidimensionalen Bild-Konstruktionen. Er experimentiert unermüdlich mit neuen Ideen – von durchgeschnittenen Holzplatten bis zu Spiegelhintergründen. Diesmal hat er unter dem Titel „Gedanken zum Telefonbuch“ aus miteinander verklebten und mit Wasserfarben fein kolorierten Papierseiten parallele Reliefs auf Kartonfonds befestigt. Der Akademiedozent Robert König ist auf rustikale Holzschnitte spezialisiert und hat von seiner „Anno…“-Serie (aus der Jahrtausendwende) zwei schwarz-weiße Blätter wie z. B. Herrenberg oder Deutsche Bühne in der Ausstellung. Mit allen ausstellenden VUdAK-Mitgliedern können wir uns an dieser Stelle aus Platzmangel leider nicht beschäftigen, aber als „Hoffnungsträger“ für die Zukunft müssen wir zwei frisch eingetretene, jüngere Kollegen erwähnen: Péter Berentz schneidet komplizierte, geometrisch-abstrakte Kompositionen aus Karton und betont mit hell-dunklen Deckfarbekontrasten die Dreidimensionalität dieser Wandreliefs; Gábor Kovács-Gombos mischt durch seinen lyrisch-abstrakten Frühlingsabend azurblaue Ölschattierungen mit goldenen Nuancen.
IW

Die Ausstellung „Unterwegs. Zwei Dekaden VUdAK“ im Haus der Ungarndeutschen (Budapest VI., Lendvay u. 22) ist bis zum 11. November zu besichtigen. Um telefonische Anmeldung wird gebeten: 06 1 269 1081.

NZ 43/2012


János Wagner übernimmt die Jubiläumsgraphik


Musikalische Einstimmung

Fotos: Bajtai László