Ugrás a tartalomhoz

Szily – Sziebert im Fünfkirchner Lenau-Haus

„Mütterlicherseits waren meine Vorfahren deutscher Herkunft, Schwaben, väterlicherseits ungarisch. Beide Identitäten sind in mir vereint. Da ich in Ungarn lebe, ist diese Tatsache determinierend zugunsten des ungarischen Identitätsbewusstseins, aber es gibt keine Reihenfolge. Mit den Identitäten arbeitet man nicht jeden Tag, ich lebe mein Leben auf natürliche Weise.“ Dies sagte in einem Gespräch mit Signale (2008) der Maler Géza Szily, dessen Werke gegenwärtig im Fünfkirchner Lenau-Haus zu sehen sind. In das Werk des „surrealistischen“ Malers, der auf seinen Bildern Geschichten auf eigene Weise erzählt, führte bei der Vernissage am 15. April Borbála Cseh ein.
In der Reihe „ZeiTräume-Paare“ wurde auch an den 2012 verstorbenen Autor Franz Sziebert gedacht – im Beisein der Familie. „Die treibende Kraft beim Schreiben war die Verantwortung“, davon ließ sich Franz Sziebert leiten, bei seinem Einsatz für die Sprache und die Pflege der Traditionen oder in seinen Geschichten, veröffentlicht im Buch „Unzuverlässig?“. „Wenn ich etwas freiwillig aufgebe, das ist für mich verloren, wenn von uns etwas weggenommen wird, dann strebe ich ein ganzes Leben lang danach, das zurückzugewinnen. Und so war es seinerzeit mit unserer Sprache, unseren Gewohnheiten, mit unseren Bräuchen.“ Dieses Zurückgewinnen prägte das Tun von Franz Sziebert. Ausschnitte aus seinen Werken trugen vier GymnasiastInnen aus dem Valeria-Koch-Schulzentrum vor. Für die einfühlsame musikalische Umrahmung sorgte der Chor aus Ketschinge, in dem Franz Sziebert jahrelang sang.
Die Werke von Géza Szily sind bis zum 25. Mai im Lenau-Haus, Pécs, Munkácsy u. 8, zu den Öffnungszeiten zu besichtigen.

NZ 18/2015


Géza Szily und Borbála Cseh bei der Vernissage


Franz Sziebert war Mitglied im Chor von Ketschinge