Riesengraphik von Robert König beim Landesweinwettbewerb „Ich wollte diese Kultur in die hohe Kunst integrieren”
Nach einer erfolgreichen Bewerbung der Nadascher Selbstverwaltung wurde der Graphiker Robert König (Mitglied des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler – VUdAK) mit der Anfertigung eines riesigen Hintergrunds für den Landesweinwettbewerb in Nadasch beauftragt. Bei der Enthüllung war er dabei. NZ befragte den Künstler.
NZ: Wie waren die Vorbereitungen für dieses Kunstwerk?
RK: Das war eine große Herausforderung für mich. Es ist eine riesiger Druck, er wurde mit einer ganz besonderen Methode hergestellt: Eine ganz kleine Graphik wurde vergrößert. Das ist jetzt eine einzigartige Ausstellungsmöglichkeit für dieses übergroße Werk. Ich beschäftige mich schon lange mit dem Thema Kultur des Ungarndeutschtums und es freut mich, daß ich dieses Werk für Nadasch machen durfte.
NZ: Woraus besteht dieses riesige Bild?
RK: Ich habe im Bild die Nadascher Motive aufgearbeitet. Vorher habe ich die ganze Gegend kennengelernt. Die persönlichen Eindrücke halte ich für sehr wichtig. Das Ganze hat einen geschichtlichen Bogen, ganz links sieht man eine Ulmer Schachtel, dann kommt die Stephanskapelle. Dargestellt ist der Alltag: Arbeit auf dem Ackerfeld, Beschäftigungen im Weingarten, der Weinkeller natürlich, mit einer offenen Tür, Weinverkostung, Fässer und die Kellerreihe. Die organische Einheit der Natur halt.
NZ: Wie groß ist dieses Werk?
RK: 22 Meter lang und 4 Meter breit. Das ist mein größtes Werk bis jetzt. Es ist auch schön, daß diese Graphik eine Funktion hat bei dieser Veranstaltung oder später vielleicht auch noch anderswo.
NZ: Wie zufrieden sind Sie denn mit der Präsentation, denn eine Sporthalle ist nicht besonders glamourös?
RK: Danach mußte ich mich richten. Ich mußte den Raum nutzen, den ich hatte. Die Kunst muß sich auch mal nach den Ansprüchen richten können. Ich habe mich nach den Ansprüchen der Nadascher gerichtet.
NZ: Sie haben auch die Urkunde des Weinwettbewerbs kreiert. Ist das etwas Alltägliches für Sie?
RK: Dieses Thema hat mich schon immer interessiert. In Bohl konnte ich diese Kultur, die Speisen, die Tracht, die Sprache der Ungarndeutschen kennenlernen. Das stand mir immer nahe. Ich wollte diese Kultur in die hohe Kunst integrieren. Diese Motive erscheinen bei mir nun sehr oft. Ich möchte das weiterhin so in meiner Arbeit präsentieren, denn ich denke daß es vielen Freude bereitet. Ich habe die Freude der Menschen auch hier in Nadasch erlebt, als sie das eine oder andere Motiv wiedererkannten oder ihren Keller entdeckten. Es ist eine besondere Begegnung mit den Menschen.
Chr. A.