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Lesung von Josef Kanter in Mohatsch – Man kann sich nur viele Abende dieser Stimmung wünschen

Zu den allwöchentlichen Vereinsabenden donnerstags pflegt der Verein der Deutschen in Mohatsch auch ungarndeutsche Autoren zur Lesung einzuladen. Der jüngste Gast war Josef Kanter aus Sagetal/Szakadát. Der Abend wurde von der Lehrerin im Ruhestand Barbara Bischof moderiert, die eine kleine Ausstellung mit Büchern, vor allem ungarndeutschen Anthologien mit Kanters Werken, zusammengestellt hatte. Die anwesenden Vereinsmitglieder und Interessenten, wie Lehrerinnen sowie Schülerinnen und Schüler der Nationalitätenklassen in beträchtlicher Zahl verfolgten aufmerksam die einleitenden Worte und die Kommentare sowie die Lesung selbst.
Und das war kein Zufall: Josef Kanter ist ein fesselnder Erzähler, eine Persönlichkeit, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Und seine Werke! Gedichte mit einer weiten Themenvielfalt über Heimat, Natur, Vergangenheit, Alltag und Feiertag. Dem Zuhörer fiel auf, wie rein die Reime klingen und wie fehlerlos der Rhythmus pulsiert. Es war eine besondere Überraschung, daß der Autor die Mohatscher Gastgeber mit einem Gedicht begrüßte, das er aus Anlaß dieser Lesung verfaßt hatte.
Die Prosawerke beschreiben meistens das dörfliche Leben, beziehungsweise die Vergangenheit unserer Volksgruppe. Das Thema fand natürlich reges Interesse bei den älteren Vereinsmitgliedern, die selber noch Anteil an dieser schon versunkenen Welt hatten. Die humorvolle Betrachtungsweise, bzw. Erzählung bei den Dorfgeschichten konnte aber auch die Aufmerksamkeit der jüngeren Generation wachhalten. Es ist kein Wunder, daß viele nach der Lesung den jüngst erschienenen Band von Josef Kanter „Es war einmal – Schicksalsgeschichten” kaufen wollten. Der Gast hatte aber nicht so viele Exemplare mit. Es mußten elf noch zusätzlich bestellt werden.
Nach der Lesung wurden die Anwesenden mit Weinbergfrüchten, das heißt mit Äpfeln und Weintrauben der Familie Szigeti, und mit Salzkipferln von Frau Bischof bewirtet. Man kann sich nur viele Abende dieser Stimmung im Verein und für den Verein wünschen!
F. Kolbach

 

NZ 48/2006