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Lebenswerkpreis für Josef Bartl Zum Tag der Ungarischen Malerei

Die Stiftung Tag der Ungarischen Malerei verleiht ihren Lebenswerkpreis dieses Jahr an Josef Bartl. Die Auszeichnung wird jährlich von zeitgenössischen Malern Künstlern zuerkannt, die bereits ein ganzes Lebenswerk vorzeigen können und dessen Niveau von besonderer Bedeutung ist. Der 77jährige Maler, Mitglied des Verbands Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK), ist gebürtiger Schorokscharer, studierte von 1952 bis 1959 an der Hochschule für Ungarische Bildende Kunst in Budapest und war Schüler von Aurél Bernáth, Géza Fónyi und Gyula Pap. Er unternahm Studienreisen nach Deutschland, Polen, in die Sowjetunion, nach Frankreich und in die Tschechoslowakei. 1981 wurde ihm der Preis der Maler-Triennale in Szolnok verliehen, 1995 wurde er mit dem Munkácsy-Preis ausgezeichnet. Seit 1972 ist er Mitglied der Künstlerkolonie Sankt Andrä/Szentendre, seit 1980 der Werkstatt-Galerie (Mûhely Galéria).
Bartl nimmt seit 1959 an Ausstellungen teil, außer mit Gemälden beschäftigt er sich auch mit Graphiken, Plastiken, Gobelins und Glaskompositionen. Seine Gemälde aus den 1960er Jahren sind lyrische Landschafts- und Städtebilder, Stilleben, Lebensbilder, Porträts. In seinen farbenreichen, strikten Kompositionen bemalt er Gegenstände, Erinnerungen an seinen Heimatort.
In seiner Malerei gibt es ab 1972, beim Umzug nach Sankt-Andrä, einen Wandel, aus den volkstümlichen Gegenständen hebt er Motive heraus (Herz, Tulpe, Kreuz, Kreis usw.) g und verwendet stilisierte volkstümliche Motive, geometrische Formen. Seine Werke der 70er und 80er Jahre zeigen die dominierende weiße Farbe auf, die für Bartl typischen Motive erscheinen – die Bildfläche füllend – in rhythmischen Reihen in reichen Variationen. Seine Malerei wird ab den 1990er Jahren düster, seine Werke aus dieser Zeit sind großformatige Gemälde in dunklen Farben. Die dunkle Fläche wird nur durch einige Motive aufgelockert und durchbrochen. Seine Werke sind in mehreren öffentlichen und Privatsammlungen anzutreffen, 17 Einzelausstellungen und mehr als 20 Gemeinschaftsausstellungen können mit seinem Namen verbunden werden.
„Ich freue mich, den Lebenswerkpreis bekommen zu haben, besonders freut es mich, daß der Preis durch meine Künstlerkollegen, von ausgewiesenen Meistern des Faches, verliehen wurde”, sagte Bartl der NZ gegenüber. Wegen seiner Krankheit konnte Josef Bartl den Preis nicht selbst übernehmen, so hat Tochter Dóra Bartl in seinem Namen am 19. Oktober den Preis in der Hamilton Aulich Art Galerie (Budapest , Aulich Str. 5) entgegengenommen. Bartl ist als siebenter Maler mit dem Lebenswerkpreis ausgezeichnet worden. Die Ausstellung mit über 150 Werken der zeitgenössischen Malerei ist in der Galerie noch zu besichtigen.

A. K.

NZ 44/2009