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„Grenzgänger“

Ausdrucksstarke Farbenpracht

Zsuzsa Trieb und Robert Schwab waren die Protagonisten der aktuellen Ausstellung „Grenzgänger“ im Budapester Haus der Ungarndeutschen. Das verbindende Element ist außer den farbenfrohen Werken der beiden Künstler, daß beide zur Zeit in Deutschland leben und schaffen.
Zsuzsa Trieb (Jahrgang 1982, geboren in Budapest) hat an der Universität der Ungarischen bildenden Künste das Fach Malerei absolviert. 2010 zog sie nach Deutschland. Die junge Künstlerin ist vor kurzem in den Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler aufgenommen worden, einige ihrer Arbeiten dürften HdU-Besuchern schon bekannt sein.
Robert Schwab (geboren 1975 in München) hat seine Werke für das HdU-Publikum aus München mitgebracht. Er besuchte in Brasilien eine Schule für Kunst- und Werbezeichnen. 1993 zog er nach Deutschland zurück, wo er zuerst als Fußballspieler sein Glück versuchte. Später erlernte er den Beruf Schauwerbegestalter und Visual Merchandiser. Seit 1999 ist Robert Schwab Mitglied des Kunstvereins Erding.
Die besondere Vernissage am 4. Mai im Haus der Ungarndeutschen wurde durch Johann Schuth, den Vorsitzenden des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler, eröffnet. Die farbenfrohen, lebendigen Bilder der beiden Ausstellenden strahlten Frische und Lebendigkeit aus. Doch die Besonderheit bestand auch in dem anschließenden Gespräch, wo die jungen Künstler auch einen Einblick in ihr Schaffen gewährten. Ákos Matzon, Vorsitzender der Sektion bildende Kunst des VUdAK, leitete als Moderator den Dialog zwischen den beiden Gesprächspartnern. So wurde auch für das Publikum einleuchtend, wie Kunstwerke entstehen, wie schwierig es sei, als Künstler von den Werken zu leben – beinahe unmöglich. Denn beide Künstler haben neben ihrer Malerei einem Beruf nachzugehen.
Die meisten Werke von Zsuzsa Trieb stammen aus der Reihe „Träume“, die durch Erzählungen und Gespräche inspiriert sind. Die Grenzen der Phantasie würden durch diesen übergeordneten Begriff fließend, die charakteristisch markanten Farben würden dadurch einleuchtend sein. Die figurale Darstellung von Frauen, von Hauptprotagonistinnen bei Triebs Kunstwerken sind oft als Bindeglied zwischen Traum und Wirklichkeit dargestellt – wie beispielsweise bei der „Ballettänzerin“. Zsuzsa Trieb erzählte den Gästen auch, daß sie bei der Konzipierung eines Bildes mit Fotovorlagen arbeitet.
Robert Schwab hat durch zahlreiche Reisen Erlebnisse und Quellen für seine Inspiration gefunden, die kulturellen Eindrücke sind auch auf seinen Pop-Art-Bildern zu spüren. Seine dreidimensionalen Collagen erscheinen auch in einer bestimmenden Farbenpracht, die gleichzu Fröhlichkeit ausstrahlt. Doch auch sein verständnisvolles Plädoyer für das ungezwungene Miteinander ist in seinen Werken zu finden (besonders bei „World people 1-3.“). Ein immer wiederkehrendes Motiv in seinen detailreichen Werken ist der Hang zum Fußball: mal ist es der Ball oder eben sprechende Titel wie „Kahn 2006“, „Ronaldo 2006“ oder „Lahm 2006“.
Die Ausstellung ist dank der Förderung durch das Institut für Auslandsbeziehungen e.V. Stuttgart realisiert worden. Das Vernissage-Publikum wurde passend zum Anlaß von der Band „Sol y Sombra“ (Sonne und Schatten) mit brasilianischer Musik verwöhnt.

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Die Werke von Zsuzsa Trieb sind bis zum 14. Mai zu besichtigen. Um telefonische Anmeldung wird gebeten: +36/1 2691081!

Fotos: I. F.

NZ 19/2012

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