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Glaube an die Kultur Ákos Matzons Ausstellung in der Galerie Budapest

„Relief” betitelt wurde am 29. September die Ausstellung von Ákos Matzon in der Galerie Budapest von Kunsthistoriker Zoltán Rockenbauer (PhD) eröffnet. Die meisten ausgestellten Kunstwerke entstanden 2010 und 2011, das farbenprächtige Hauptbild „Gedanken in der Bibliothek” hat Ákos Matzon als Anspielung auf Mihály Vörösmartys Gedicht extra für die aktuelle Ausstellung in der Budapest-Galerie entworfen.
Beim Betreten der Galerie wird der Besucher in eine sakrale Stimmung versetzt, das genannte neun Quadratmeter große Werk kommt einem wie ein künstlerisch modern erstelltes Altarbild vor. Dieses ist eine Antwort des Künstlers auf die Herausforderungen der Zeit, das Buch als Symbol für Kultur dominiert die mosaikartig zusammengesetzten Teile mit unterschiedlichen Farben. Die Rhythmik der Buchteile herrscht im Bild, die homogen kontrastiven Farben, die Reihe der Blau-Schwarz- und Gelb-Rot-Töne ergibt eine Harmonie des Ganzen.
Wie der Munkácsy-Preisträger und VUdAK-Sektionsleiter Matzon betont, könnte der Titel der Ausstellung eigentlich auch „Profane Sakralität” lauten. Einerseits ist dieser Titel als Parallele zu den dominierenden Objekten „Flügelaltar in Schwarz” und „Flügelaltar in Weiß” anzusehen bzw. versinnbildlicht auch den Glauben an die Kultur. Schwarz und Weiß herrschen in der Ausstellung vor, sehr viele Paare werden gezeigt. Die architektonische Sichtweise fehlt auch nicht, indem eine verspielte Leidenschaft in den geometrischen Formen aufzuweisen ist. Die Flügelaltäre betonen auch die Dreieinheit, die Spiegeleinlagen bestimmen die Lichteffekte, die jeweils eine rhythmisch-mathematisch-musikalische Funktion besitzen. Die prägende Aussagekraft der Werke versetzt den Betrachter in tiefe Gedankengänge über die Zukunft der Bücher, abstrakter über die Zukunft der Kultur generell. So  reicht der Künstler die aktuellen thematischen Fragestellungen in seiner Art und Weise künstlerisch aufgearbeitet dem Publikum. Die Kraft von Matzons Werken läßt Interpretationen, Rückkopplung und Kommunikation zu, sie verweist auf Betrübnis und Glaube zugleich. Monochromie, architektonisch-geometrische Ordnung und klare Empfindungen reißen den Betrachter in eine sphärische Welt mit, die, vom Glauben des Künstlers gefüllt, zwar Argumente des Bedenkens vermittelt, aber letztlich doch optimistisch bleibt. So wird auch der Idealismus des Fortlebens der Kultur durch diese sehenswerte Ausstellung bestärkt.
angie

Matzons Werke sind in der Galerie Budapest (Budapest V., Szabad sajtó út 5) bis zum 30. Oktober zu sehen.

NZ 40/2011