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Funkforumtreffen in Fünfkirchen

Journalisten wollen noch enger zusammenarbeiten

Die deutsche Minderheit in Rumänien und in Ungarn erlebte im letzten Jahrhundert ein in vielen Bereichen ähnliches Schicksal, deswegen war für beide Gemeinschaften das aktuelle Leben des anderen immer interessant. Die Lösungen für Alltagsfragen und der Kampf ums Überleben der Nationalität ist bis heute teilweise parallel verlaufen, und das brachte vor 13 Jahren die Mitarbeiter deutscher Radioredaktionen dazu, einen grenzübergreifenden Verein zu gründen.

Inzwischen gibt es eine gemeinsame Webseite mit Beiträgen aus beiden Ländern, und auch ein Funkmagazin, eine Gemeinschaftssendung der deutschen Redaktionen. Der neugewählte Vorstand stützt sich auch auf die standfesten Säulen der Gemeinschaft aus Temeswar, Neumarkt und Fünfkirchen und plant die Erneuerung der Internetseite und weitere Werbeaktionen, um den Verein bekannter zu machen.

Das Treffen in Fünfkirchen beantwortete aber bei weitem nicht nur die Fachfragen der Journalisten. Innerhalb des Projekts Pausenradio wurden auch Nachwuchsjournalisten aus Rumänien und Ungarn weitergebildet. Das vielseitige Wochenende begann mit einer Lesung im Fünfkirchener Lenau-Haus, denn Funkforum unterstützt auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit der deutschen Schriftsteller beider Länder. Der Verein gab vor zehn Jahren eine Literatur-CD und dieses Jahr ein Buch mit Texten der Autoren und mit einer DVD heraus. Die Präsentation des neuen Buches wird nach Temeswar und Fünfkirchen in weiteren deutschen Städten Rumäniens, wie zum Beispiel in Hermannstadt, fortgeführt.

Auch für das breitere Publikum in Fünfkirchen hatte man eine Überraschung. Man lud die Temeswarer Stadtkapelle zu den Fünfkirchener Tagen ein. Die Big Band, die europaweit den zweiten Rang im Bereich mährisch-böhmische Blasmusik belegt, erntete auf dem Domplatz großen Applaus. Durch solche Veranstaltungen wollen die Journalisten die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der Nationalitätenredaktionen lenken und neue Hörer dazugewinnen. Funkforum möchte in Zukunft noch mehr auf die Präsenz im Internet setzen, die Zusammenarbeit der weit entfernten Redaktionen ist in den letzten Jahren durch die moderne Technik eindeutig leichter geworden, doch es gibt noch Nachholbedarf, was die Nutzung dieser Möglichkeiten betrifft.

NZ 41/2014


Teilnehmer des Pausenradio-Projekts