Ein bemerkenswerter deutsch-rumänischer Literaturabend im HdU
Einen bemerkenswerten deutsch-rumänischen literarischen Abend erlebten die Besucher der neuesten „Miteinander“-Veranstaltung am 21. Feber im Haus der Ungarndeutschen in Budapest. Zu Gast war die in Méhkerék in ihrem rumänischen Dialekt aufgewachsene Maria Berényi, die an der Budapester ELTE ihre Muttersprachkenntnisse vervollkommnete und 1987 mit dem Gedichtband „Autodefinire“ (Selbstdefinierung) auch über ihre dichterischen Qualitäten Zeugnis ablegte. Dem ersten Gedichtband folgten mehrere, auch zweisprachige Bücher. Und als Direktorin des Rumänischen Forschungsinstituts seit 1993 publizierte sie unzählige Studien zur Geschichte und Kultur der Rumänen in Ungarn. Ihre diesbezüglichen Verdienste wurden 2011 durch einen hohen rumänischen Orden gewürdigt. Dass sie hohes Ansehen genießt, davon zeugte auch die Anwesenheit des rumänischen Botschafters in Budapest Alexandru Victor Micula und der beiden Botschaftsräte Bogdan Ignat und Răzvan Paul Ciolcă.
Der andere Hauptakteur des Abends, Nelu Bradean-Ebinger, stammt aus Bogarosch im rumänischen Banat, lebt seit 1972 in Budapest, studierte an der ELTE, leitet das Fremdspracheninstitut der Corvinus-Universität. Er nimmt seit Mitte der 70er Jahre an den Werkstattgesprächen der ungarndeutschen Autoren teil und publizierte mehrere – auch zweisprachige – Bände. Nelu Bradean-Ebinger las aus seinem jüngsten Manuskript, der „Love story in Budapest“, in dem er die Beziehung zwischen dem Volksgruppenführer Franz Basch und seiner jüdischen Geliebten beschreibt. Der Literaturabend, vom jungen Gesangsstudenten Gergő Poedan durch wunderschön vorgetragene rumänische Volkslieder abgerundet, wurde von Barátság-Chefredakteurin Eva Mayer moderiert.
Sänger Gergő Poedan, Nelu Bradean-Ebinger, Eva Mayer und Maria Berényi
Der rumänische Botschafter Micula im Gespräch mit den Mitwirkenden des Literaturabends
Foto: Bajtai László
NZ 9/2013