Ugrás a tartalomhoz

Die treibende Kraft beim Schreiben war die Verantwortung Franz Sziebert ist gestorben

Am 9. Dezember ist Franz Sziebert aus Ketschinge von uns gegangen. Geboren wurde er am 10. April 1929 in Ketschinge (Ráczgörcsöny, heute Görcsönydoboka – Komitat Branau/Baranya). Sechs Volksschulklassen, Besuch der Abendschule, Matura. Mittelbauer, Mitglied der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft, Betriebsleiter in der landesweit bekannten LPG Schomberg. Seine Grunderlebnisse: politische und soziale Umwälzungen im Dorf, das Schicksal der Ungarndeutschen vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, Vertreibung und Umsiedlung in den Nachkriegsjahren. Aktive Teilnahme am öffentlichen Leben im Interesse der deutschen Minderheit. Erste Publikationen in den späten 50er Jahren in der Neuen Zeitung. Neuansätze angeregt durch Arbeiten von ungarndeutschen Schriftstellern, Ende der 70er Jahre. Tendenz zur berichtenden Sachprosa im Chronistenstil. Der Chronist seines Heimatdorfes meldete sich relativ spät mit seinen Dorfgeschichten. In die Anthologie „Jahresringe“ (1984) wurde die Geschichte „Wann kommen die Störche wieder?“ aufgenommen. Fortan war er in der Neuen Zeitung, im Deutschen Kalender, in Signale und in Anthologien zu lesen. Seine Dorfgeschichten wurden im selbständigen Band „Unzuverlässig?“ (Budapest, 1998) herausgegeben. Erinnerungswürdig ist sein Auftritt im Fernsehfilm von Johann Wolfart „Wenn ich das Wort Heimat höre“. Und seine Lesungen, besser gesagt auswendig und verinnerlicht vorgetragene Texte waren immer ein Genuss. Seine Tätigkeit wurde mit dem Lenau-Preis und der Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum anerkannt.

Signale 2012