Ugrás a tartalomhoz

Claus Klotz „Kampf oder Flucht”

„Wie kein anderer ungarndeutscher Autor brachte der am 19. Mai 1947 in Leinwar/Leányvár Geborene und am 6. Juli 1990 in Berlin durch Freitod aus dem Leben Geschiedene ein vielsprachiges ‚österreichisch-ungarisches’ Erb- und Gedankengut in sein schmales Werk ein. Von Haus aus war Claus Klotz dreisprachig, sprach von Kindesbeinen an Ungarisch, Deutsch (auch die Mundart des Ofener Berglandes) und Russisch, die Sprache seiner Großmutter väterlicherseits. Bis 1983 war Claus Klotz Sekretär des Demokratischen Verbandes der Ungarndeutschen und setzte sich schon damals, zu jenen Zeiten, als dies noch mit vielen Risiken verbunden war, für mehr Rechte für die deutsche Minderheit ein. Als 1972 auch die Literarische Sektion des Demokratischen Verbandes der Ungarndeutschen gegründet wurde, war er deren Sekretär bis zu seinem Freitod 1990. Von 1984 an war er stellvertretender Direktor des Hauses der ungarischen Kultur in Berlin/DDR und versuchte dort, die Behörden der DDR auch für die ungarndeutsche Problematik zu interessieren und zu sensibilisieren.”
Das steht im Vorwort zu seinem Lebenswerk in der Anthologie „Erkenntnisse 2000″ (VUdAK, 2005) über Claus Klotz. Und dieser Lebenslauf wurde nun anläßlich seines 20. Todesjahres im Haus der Ungarndeutschen in Budapest am 22. November durch Erinnerungen seiner Schwester Maria Klotz, durch den Schriftstellerkollegen Dr. Nelu Bradean-Ebinger und durch den 1. Vorsitzenden von VUdAK Johann Schuth um einiges ergänzt und nähergebracht. Eine würdige Gedenkfeier konnten die Anwesenden erleben, Maria Klotz erzählte über die weitverzweigte Familie, die wolgadeutsche russische Großmutter, über Erlebnisse und Bereicherungen aus dem Heimatdorf, die auch in seinem Gedicht „mein deutschtum” literarisch aufgearbeitet sind. Mit dem Thema Tod ist Claus Klotz durch den Tod seiner Schwester Rosa schon früh (mit fünf Jahren) in Berührung gekommen. Die Schwester Maria nannte auch die Meistervioline, die Claus von seinem Vater geschenkt bekam, welche nun von seiner Tochter Bettina (aus der zweiten Ehe, Studium an der Musikakademie) benutzt wird. Nach der Matura studierte er an der ELTE in Budapest Russisch und Deutsch und besuchte parallel auch eine Fachschule für Mechaniker, doch er hat sich für das Studium entschieden. Er hat zweimal geheiratet (Doris Schoeder und Györgyi Erdôdy) und hat drei Töchter. Maria Klotz sprach auch über ihre Skepsis hinsichtlich des Freitodes von Claus Klotz, da ein Gespräch beim letzten Wiedersehen der beiden etwas anderes vermuten läßt.
Sein Engagement für die Volksgruppe betonten sowohl Dr. Nelu Bradean-Ebinger als auch Johann Schuth, und wie der VUdAK-Vorsitzende meinte: „Er meldete sich literarisch zu Wort, wenn er etwas zu sagen hatte.” Und sein literarisches Werk ist bedeutend, das durch die ergreifende Interpretation von Schauspieler Bálint Merán den Zuhörern präsentiert wurde. Dem kompromißlosen, weltoffenen, kämpferischen Menschen Claus Klotz wurde mit dieser Feier würdig gedacht. Die Gespräche gingen danach im inoffiziellen Teil bei einem Glas Wein über das Klotzsche literarische Werk und andere Themen weiter.
A. K.

NZ 48/2010

Klotz-Gedenkveranstaltung

Leben und Werk von Claus Klotz (1947 – 1990), einst Student des Germanistischen Instituts, stand im Mittelpunkt einer Gedenkveranstaltung während der Woche der deutschsprachigen Kultur an der ELTE. StudentInnen trugen Texte des vor 20 Jahren verstorbenen Autors vor. Seinen Lebensweg, seinen familiären Hintergrund schilderte Schwester Maria Klotz, die ihre Diplomarbeit über den Bruder gerade zum Druck vorbereitet. Auch für gute Freunde und Bekannte waren einige Details neu, daß zum Beispiel die russischsprechende Großmutter eigentlich eine Wolgadeutsche war. Über die vielfältige Tätigkeit von Klotz als Verbandssekretär und den schmalen, aber beeindruckenden literarischen Nachlaß, der in der Anthologie „Erkenntnisse 2000″ veröffentlicht wurde, sprach Johann Schuth. Auch Prof. Karl Manherz erinnerte sich an die fruchtbringende Zusammenarbeit mit Klotz im wissenschaftlichen Bereich, der in den Anfangsjahren Mitherausgeber der 1975 gestarteten Reihe „Beiträge zur Volkskunde der Ungarndeutschen” war und die Forschungsarbeiten nach Möglichkeit unterstützte.

NZ 47/2010

Schauspieler Bálint Merán und Maria Klotz

 

Nelu Bradean-Ebinger erzählte aus dem Leben der Literarischen Sektion des Verbandes