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Buntes Ungarn

Als Begleitprogramm der Kampagne „Sokszínû Magyarország” luden die Organisatoren am 25. September Kulturgruppen und Bands der Minderheiten ein: Ziel war, die Aufmerksamkeit auf die sensitiven Fragen der bevorstehenden Volkszählung zu Nationalität und Muttersprache zu lenken. Eine bunte Vielfalt ergab sich durch die Kulturgruppen der einzelnen nationalen, ethnischen Minderheiten und der in den letzten Jahrzehnten massenweise nach Ungarn gekommenen Migrationsgruppen. Zu letzteren gehören Chinesen, Russen, Araber und Vietnamesen.
Die deutsche Minderheit wurde durch die ungarndeutsche Tanzgruppe aus Sankt Martin mit einigen Choreographien vertreten, danach hatten alle die Möglichkeit, beim Tanzhaus einige Schritte zu lernen. Ein besonderer Blickfang war eine weiße Leinwand, die ab Nachmittag von vier Künstlern aus der Minderheit bemalt wurde. Mitgemacht haben Volker Schwarz (VUdAK-Mitglied, Kunstmaler), János Bogdán (Amigo, Kunstmaler), Krystyna Wieloch-Varga (Textildesignerin) und Olexandr Hembik (Kunstmaler). Schon nach einer dreiviertel Stunde hatten die Künstler bei der Aktions-Malerei die Leinwand in eine erste Fassung gebracht, individuelle Techniken, unterschiedliche Farbenwahl ergaben eine treffende Montage, die für die bunte Vielfalt steht. Als die Künstler beschlossen, die Farben nun trocknen zu lassen, kamen schon die ersten Malbegeisterten, Kinder und Erwachsene, und griffen zu den Pinseln. Es folgten etliche Stunden mit Aktivisten aus dem experimentierfreudigen Publikum, was unzählig viele Versionen zum Ergebnis hatte, bis mit dem Einbrechen der Dunkelheit die Arbeit eingestellt wurde. Volker Schwarz und János Bogdán haben dann das entstandene Bild nochmal überarbeitet. Das Bild soll bald versteigert werden. Nach Schwarz’s Meinung sei nun ganz Ungarn auf dem Bild vertreten.
Obwohl am Anfang des Festivals die Zuschauerzahl noch nicht sehr hoch war, kamen mit dem Fortschreiten der Zeit immer mehr Festivalbesucher, um die bunte Mischung miterleben zu können. Natürlich war auch wichtig, daß durch die Moderation die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die kommende Volkszählung und auf das Bekennen der eigenen Nationalität gelenkt wurde.
A.K.

NZ 39/2011