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Barátság-Anthologie Meilenstein in der Minderheitenliteratur Ungarns

In der Chefredakteurin der Zeitschrift Barátság (Freundschaft), die am 24. April dieses Jahres ihr 15jähriges Jubiläum gefeiert hat, reifte schon seit langem die Idee einer Literaturanthologie mit Schriftstellern und Lyrikern der Minderheitenliteraturszene aus Ungarn (mit Beteiligung aller 13 Minderheiten) verwirklicht: Die Jubiläums-Barátság-Anthologie zum 15. Geburtstag der Zeitschrift wurde am 3. November im Ministerpräsidentenamt vorgestellt. Über die Wichtigkeit der Zeitschrift, die 13 Kulturen und 13 Gemeinschaften vor dem Leser lebendig werden läßt, sprach Erika Németh, Hauptdirektorin der Hauptabteilung für Nationale und Ethnische Minderheiten im Ministerpräsidentenamt. Erika Németh bezeichnete die Barátság-Anthologie als einen Meilenstein in der ungarländischen Literatur, sie repräsentiert die erste literarische Auswahl der Minderheitenliteraturen Ungarns. Herausgeberin Eva Mayer bedankte sich bei den Autoren und Sponsoren und sagte, der Reifungsprozeß zur Herausgabe der Anthologie währe schon lange, denn das riesige Material an Texten von Minderheitenautoren und Werken von Künstlern hätte die Herausgabe schon vor  geraumer Zeit möglich gemacht. Jedoch freue sie sich über den jetzigen Zeitpunkt, da sich nun auch junge Nachwuchsautoren im Band mit Texten vorstellen können. Mit der Anthologie  werde die ungarische, aber auch die europäische Literatur bereichert, der Band stelle einen Querschnitt der Arbeit der Lyriker, Prosaautoren und Übersetzer der 13 Minderheiten dar, betonte Eva Mayer.
„Es gibt in Ungarn eine wertvolle, spannende, zu empfehlende Minderheitenliteratur, eine literaturgeschichtliche Besonderheit, die für spätere Forschungen als Quelle dienen kann”, so Mayer. Hervorgehoben hat die Herausgeberin auch die wichtige Arbeit der Übersetzer im Prozeß der Literaturvermittlung. Eva Mayer hält den Band auch in der Hinsicht für besonders herausragend, daß vor 20 Jahren eigentlich auch die Existenz der Minderheitenliteraturen in Frage gestellt wurde, dieser Schritt ist bedeutend auch für die Positionierung und Anerkennung dieser Literaturen, die aus stilistischer und ästhetischer Sicht den modernen Anforderungen der Literaturproduktion standhalten. „Aus der Parawane der Folklore” traten diese Literaturen mit modernen Inhalten heraus. Die Auswahlkriterien (auch  im Sinne der früheren Barátság-Herausgeberin Mária Ember) waren laut Eva Mayer der mitteleuropäische Standard und die gute Lektüre, bei der man Freude empfindet. „Ich möchte, daß sich auch die Autoren freuen und daß sie durch die Barátság-Anthologie bekannt werden”, sagte Mayer.
Bei dem gelungenen Barátság-Nachmittag waren Autoren, Korrespondenten der Zeitschrift und auch unzählige Freunde und Förderer im Gespräch miteinander. Eva Mayer betonte die freundschaftliche Atmosphäre in der Redaktion und bei der Arbeit und hoffe, davon in der Anthologie etwas widergespiegelt haben zu können. Die 120 Seiten starke Jubiläums-Anthologie wurde in 500 Exemplaren gedruckt, Erika Németh sprach schon von Nachdrucken, da die Zahl der Exemplare ziemlich niedrig sei, und überreichte Eva Mayer eine Erinnerungsplakette.
Die nächste Vorstellung der Barátság-Anthologie ist im Frühling 2010 in Fünfkirchen geplant, integriert in das Kulturhauptstadtjahr in der Zusammenarbeit der Kulturhäuser Aladár Rácz sowie August Senoa und dem Lenau-Haus.

angie

NZ 47/2009