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Ausstellung ungarndeutscher Künstler mit europaweiter Anerkennung in Brüssel

Zur Vernissage von drei exzellenten ungarndeutschen Künstlern hatte die Vertretung des Landes Baden-Württemberg in der europäischen Hauptstadt Brüssel am 30. Jänner eingeladen. Die VUdAK-Mitglieder Josef Bartl, Antal Dechandt und Ákos Matzon sind dem „Ländle” besonders verbunden, sie hatten in den letzten Jahren Ausstellungen im Ungarischen Kulturinstitut in Stuttgart und in anderen Orten Baden-Württembergs. Ihre Kataloge zu diesen Ausstellungen sind durch Förderung der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg erschienen. „Die Ausstellung ungarndeutscher Künstler mit europaweiter Anerkennung” fällt in die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands und das Jubiläumsjahr des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK wurde vor 15 Jahren gegründet), der zusammen mit dem Ungarischen Kulturinstitut in Brüssel, der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen diese vielbeachtete Ausstellung mitorganisierte. Bei der Vernissage konnte Gastgeber Werner Schempp, leitender Ministerialrat, stellvertretender Leiter der Abteilung Europapolitik im Stuttgarter Staatsministerium, zahlreiche deutsche, ungarische und ungarndeutsche Gäste begrüßen, die in europäischen Institutionen tätig sind. Auch die beiden Botschafter Ungarns, Tibor Kiss bei der EU und Ferenc Robák in Belgien, waren mit dabei.
„Der heutige Abend hat, zumindest für mich, aber offenbar auch für die Gastgeber dieser Veranstaltung und die mitwirkenden Partner, außer der künstlerischen auch eine andere Dimension. Die Künstler des heutigen Abends sind natürlich Europäer, schon deshalb, weil Kunst ab ovo keine Grenzen kennt und duldet. Sie sind Vertreter und Botschafter ihres Heimatlandes Ungarn. Sie erinnern uns aber gleichzeitig daran, daß die Nation nicht nur aus einer Masse von Individuen besteht, sondern daß auf der subnationalen Ebene lebendige Gemeinschaften mit einer beeindruckenden Vitalität und Schaffenskraft existieren, die nicht einfach in der Menge aufgehen wollen. Ganz im Gegenteil! Sie wollen ihre Identität behalten und dabei ihren Beitrag zur Schaffung einer gemeinsamen europäischen Identität leisten.” Dies betonte der parlamentarische Beauftragte für Minderheitenrechte Prof. Dr. Jenô Kaltenbach in seinem Beitrag zur Eröffnung. (Den vollen Text veröffentlichen wir auf Seite 3.)
In das völlig unterschiedliche Werk der drei Künstler führte sachkundig Eugen Christ, Geschäftsführer der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg, ein. Josef Bartl (geboren 1932), Preisträger des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württembergs für Bildende Künste 2005, zeigt in seinen meist in Spateltechnik gestalteten Werken eine Vorliebe für Rhythmen und geometrische Formen. Kreise und Dreiecke, Keile, Striche, Balken, Herzen oder gepunktete Flächen ergänzen sich gegenseitig und finden zu einem großen Ganzen zusammen. Die Werke Ákos Matzons (geb. 1945), verraten es gleich: Der Künstler ist gelernter Architekt. Die konsequente Auseinandersetzung mit geometrischen Formen der Ebene und den daraus abgeleiteten Reliefstrukturen, die immer wiederkehrende Schiefe sind die Markenzeichen des Künstlers und lassen eine sensible Harmonie entstehen. Der Grundgedanke in Antal Dechandts (geboren 1959) Werk liegt in der ethischen Frage, was der Künstler an der Natur ändern darf. Als Antwort übernimmt der Künstler das Angebot der Natur in ihrer ursprünglichen, organischen Daseinsform, führt Baumstämme, Rinde, Holzstücke, Auswüchse, Äste zusammen und verleiht seinem Werk die Poesie natürlicher Ästhetik. Für eine stimmungsvolle musikalische Umrahmung der Vernissage in Brüssel sorgten der aus Ungarn stammende und in Merseburg lebende Jazzklarinettist Lajos Dudás und der Gitarrist Philippe van Endert (Düsseldorf). Die Ausstellung in Brüssel (Rue Belliard 60 – 62) schließt am 5. März und wird ab 19. April im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen – am Eröffnungstag verbunden mit einer Lesung ungarndeutscher Autoren – gezeigt.
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NZ 6/2007

In die Ausstellung führte Eugen Christ in Anwesenheit der Künstler
Ákos Matzon und Antal Dechandt ein.

 

Prominente Gäste bei der Vernissage