Ugrás a tartalomhoz

Ausstellung KÖZELÍTÉS – ANNÄHERUNG – ZBLIZENIA in Stuttgart

„Kunst baut überall eine Heimat“ (Goethe)

Nach der erfolgreichen Präsentation im Museum des Polentums in Budapest und in der Ungarischen Botschaft in Berlin gelangte nun die Werkschau „KÖZELÍTÉS – ANNÄHERUNG – ZBLIZENIA“, die in Zusammenarbeit mit dem Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) und dem Polnischen Kunstforum in Ungarn konzipiert wurde, ins Ungarische Kulturinstitut (UKI) der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Als eine wichtige Kooperation von Menschen mehrfacher, unterschiedlicher Identität bezeichnete Tamás Szalay, Direktor des Ungarischen Kulturinstituts in Stuttgart, die Gemeinschaftsausstellung, die dadurch den Dialog der Kulturen auf der Basis der Annäherung entstehen ließe.

Aus der Liebe zur Kunst, aus Kreativität sowie dem Schaffen bemerkenswerter Werke bestünde die Gemeinsamkeit der ausstellenden Künstler, die den Anlass zum Austausch boten, betonte in seiner Eröffnungsrede Reinhold Gall, Innenminister des Landes Baden-Württemberg, bei der Vernissage am 5. Juni. Die teilnehmenden bildenden Künstler der Ausstellung bereichern die Kunstszene in Ungarn und im Ausland. Gall unterstrich die bewegte Geschichte der beiden Minderheitengruppen, deren Repräsentanten in diesem Fall bildende Künstler sind, deren künstlerische Äußerungen sich in Eindrücken des Betrachters ergründen ließen. Die Unterschiede in Form, Materialien, Stilrichtungen und -elementen drücke sich im Wie des Betrachtens aus. Diese Vielfalt kennzeichne ebenfalls die europäische Gemeinschaft.

Der Innenminister ging auf die historischen Eckpunkte des Ungarndeutschtums ein und versicherte, die Verantwortung um das Kulturgut der Vertreibungsgebiete im Bewusstsein zu halten, was er nicht als Pflichtaufgabe, sondern als Verpflichtung sehe. Er erwähnte namentlich die Träger des Donauschwäbischen Kulturpreises, die leider schon verstorbenen Künstler Josef Bartl und Robert König, die mit Werken bei der Ausstellung vertreten sind. Er gab seiner Freude über die Anwesenheit von Kulturpreisträgerin Angela Korb (VUdAK-Mitglied) Ausdruck, der der Innenminister kurz nach seinem Amtsantritt in Sindelfingen persönlich den Kulturpreis überreichen konnte. Auch auf seinen Besuch im Atelier von Antal Dechandt – der Nadascher Bildhauer war bei der Vernissage dabei – sowie auf seine Eindrücke von der gelungenen VUdAK-Gemeinschaftsausstellung im Haus der Ungarndeutschen in Budapest ging Reinhold Gall ein.

Auf welche Weise individuell gute Kunstwerke einen qualitätsvollen Gesamteindruck vermitteln sowie über das Entstehen des spannenden Kunstphänomens mit Blick auf die einzelnen bildenden Künstler der Ausstellung „Annäherung“ sprach der 1. Vorsitzende des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler, Johann Schuth, bei der Vernissage. Der Vorsitzende war mit einer kleinen Gruppe von ausstellenden Künstlern – László Hajdú, Antal Dechandt, János Wagner und Jakob Forster – auf einer abenteuerlichen und beschwerlichen Fahrt in Stuttgart angekommen. Der Direktor der UKI Stuttgart lud die zahlreich erschienenen Vernissagegäste anschließend zu anregenden Gesprächen bei einem Glas Wein ein. Die aktive Annäherung der Kunstwerke als Beitrag zur europäischen Vielfalt fand im UKI in Stuttgart einen Nährboden, schon allein, wenn nur das Schicksal der vertriebenen Ungarndeutschen, die in Baden-Württemberg eine neue Heimat gefunden haben, mitgedacht wird. Deshalb hat der von Innenminister Reinhold Gall zitierte Goethe-Satz „Kunst baut überall eine Heimat“ eine besondere Berechtigung. Nach der erfolgreichen Vernissage werden die facettenreichen, anregenden Kunstwerke sicher viele Betrachter haben und sie zum Weiterdenken bewegen. Ein herzlicher Dank für die freundliche Aufnahme gilt dem Team des Ungarndeutschen Kulturinstituts in Stuttgart.

Die sehenswerte Ausstellung „Annäherung“ wurde von VUdAK-Sektionsvorsitzendem Ákos Matzon kuratiert und wird im September auch dem kunstliebenden Publikum in Bad Cannstatt präsentiert.

Ausstellende Künstler: Romana Juszkiewicz-Berkecz, Halina Keményffyné Krawczun, Maria Rajmon, Péter Serediuk, Róbert Schwierkiewicz, Marian Trojan, Árpád Czekovszky, Olga Bloch, Wanda Szyksznian, Krystyna Varga-Wieloch, Mariola Manyák, Krzysztof Ducki, László Dluhopolszky.
Josef Bartl, Péter Berentz, István Damó, Antal Dechandt, Jakob Forster, Julius Frömmel, László Hajdú, László Heitler, György Jovián, Manfred Karsch, Robert König, Gábor Kovács-Gombos, Erzsébet Lieber, Ákos Matzon, Volker Schwarz, Géza Szily, Zsuzsa Trieb, János Wagner, Adam Misch.

NZ 24/2014

Foto: I. F.