Ugrás a tartalomhoz

„Auf Entdeckungsfahrt“ durch die Werkschau 11+4

Künstler als sensible Zeitgenossen

Die fruchtbringende Zusammenarbeit des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler und der KünstlerGilde Esslingen e.V. reicht in die 90er Jahre zurück. Nun wurde ein langgehegter Plan zur Wirklichkeit, indem eine Gemeinschaftsausstellung mit 11 Künstlern der KünstlerGilde Esslingen und 4 Künstlern des VUdAK – letztere ebenfalls KünstlerGilde-Mitglieder – im Haus der Ungarndeutschen in Budapest eröffnet wurde.

Seit 15 Jahren stünde ein Gegenbesuch der KünstlerGilde-Mitglieder durch eine gemeinsame Werkschau im Gespräch,  betonte der 1. Vorsitzende des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler Johann Schuth in seinem Grußwort am 16. Oktober. Die KünstlerGilde mit ihren Sektionen hätte bei der Gründung des VUdAK im Jahre 1992 Pate gestanden, hob Schuth hervor.

Dr. Wolfgang Schulz, Vorsitzender der KünstlerGilde Esslingen e.V., stellte in seinem Grußwort den Künstlerverband vor und versicherte seinen Stolz über die nun realisierte Ausstellung, wodurch ein Wunsch in Erfüllung ginge. Die KünstlerGilde wurde 1948 gegründet und ist eine Künstlervereinigung, die die historischen deutschen Siedlungsgebiete im Augenmerk hat. Sie sei der letzte spartenübergreifende Künstlerverband (mit Fachgruppen für Musik, bildende Kunst, Literatur und Schauspiel). Dr. Schulz bezeichnete die Ausstellung als eine hochkarätige Präsentation, die Vielfalt ergebe sich durch die sehr unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten, die sich in den Werken widerspiegelten. Künstler seien sehr sensible Zeitgenossen, die oft auch das Zeitgeschehen bearbeiteten und dazu Stellung nähmen. So beispielsweise Gert Fabritius mit seinem Kunstwerk „Ahasver“ (als Hommage an eine durch die Securitate zu Tode gekommene Schriftstellerin) oder eben Jutta Pallos-Schönau, die Künstlerin bearbeitet den Exodus in Siebenbürgen (Ausplünderung-Ausgewiesensein). Die Kunst der Ungarndeutschen bezeichnete Dr. Schulz als sehr bedeutenden Bestandteil der ungarischen Kunstszene.

Klaus Riedel, Gesandter der Deutschen Botschaft Budapest, bot mit seinem Grußwort eine geistige Reise durch die wichtigsten Projekte des VUdAK, die die hervorragenden Beziehungen des Verbandes zur KünstlerGilde und zur Deutschen Botschaft Budapest belegten. Die Bewahrung des kulturellen Erbes hob er als wichtigen Auftrag der Künstlervereinigungen hervor, und bezeichnete die bildenden Künstler als Brückenbauer zwischen Deutschland und Ungarn.

Die wichtigsten Richtungen der zeitgenössischen Malerei würden durch die sensible Auswahl der Kunstwerke vorgestellt, meinte Kunsthistorikerin Borbála Cseh in der Einführung in die Ausstellung. Die Sprache der Kunst ermögliche ein Mittel der Kommunikation, die Welten zeigen und das Auge und die Seele auf sich richten ließen. Als Fest der Kunst und als Beweis dafür, was Kunst sei, bezeichnete Borbála Cseh die aktuelle Ausstellung 11+4. Ein wahres Konzert bot während der Vernissage János Elmauer auf der Trompete, der Student der Musikakademie entzückte das zahlreich erschienene Publikum mit seinem aussagekräftigen Spiel.

Zentrum-Direktorin Monika Ambach hieß die Vernissagegäste im Haus der Ungarndeutschen herzlich willkommen und deutete auf die nächste Möglichkeit hin, die Kunstwerke im November im Fünfkirchner Lenau-Haus sehen zu können. Die gelungene Vernissage wurde mit einem abschließenden Empfang abgerundet, interessante Gespräche, Begegnungen und ein gedanklicher Austausch hielten das Publikum noch lange in den Räumen der 11+4-Ausstellung.

A. K.

Die Ausstellung ist bis zum 10. November 2013 im Haus der Ungarndeutschen, Budapest VI., Lendvay u. 22 zu sehen.
Die Vernissage der Ausstellung im Fünfkirchner Lenau-Haus findet am 14. November um 18 Uhr statt.
Teilnehmer: Herbert DLouhy, Gert Fabritius, Hansjürgen Gartner, Ingo Glass, Barbara Gröne-Trux, Ernst Krebs, Jutta Pallos-Schönauer, Manfred Karl Piontek, Hugo Schaufler, Peter Tomschiczek, Hans-Jürgen Zimmermann, László Hajdú, Manfred Karsch, Robert König, Ákos Matzon

NZ 43/2013


János Elmauer entzückte auf der Trompete mit seinem aussagekräftigen Spiel
Foto: Bajtai László