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Architektur der Sinne Retrospektive Ausstellung von Ákos Matzon und Matzon-Sammlung im Rippl-Rónai-Museum zu Kaposvár

Ákos Matzons Bindung zu Kaposvár ist vielschichtig: er pflegt gute Beziehungen zu bildenden Künstlern, Kunsthistorikern aus Kaposvár, hat schon in der Stadt ausgestellt, sein Vater, Bildhauer Frigyes Matzon, hat eine öffentliche Skulptur im Komitatssitz der Schomodei. Am 9. Juli fand im imposanten Bau des Rippl-Rónai-Museums die Vernissage zur Ausstellung „Bildbauer” statt. „Ein außergewöhnlicher Lebensweg von einem außergewöhnlichen Künstler” – so charakterisierte Zoltán Rockenbauer Matzons künstlerische Laufbahn in seiner Eröffnungsrede und stellte Parallelen zum relativ späten Anfang seiner künstlerischen Tätigkeit fest, unter anderen zu der von Csontváry.
Matzon hatte schon sehr früh erste Berührungen mit der bildenden Kunst, da durch seinen Vater, der selbst Bildhauer und Sammler war, die Beziehung zur Kunst zur familiären Lebensführung gehörte. Rockenbauer betonte, daß es eine Seltenheit darstelle, als ein abstrakter Maler gleich mit Abstraktion die Laufbahn zu beginnen, wie es jedoch bei Matzon festzustellen sei. Rockenbauer wies darauf hin, daß die abstrakte Malerei auch Absage bedeuten würde, Absage von der traditionellen Darstellungsform, von der Vermittlung eines Geschehens. Abstraktion sei „Sprechen ohne Worte”, was mit Musik zu vergleichen sei, wo auch Töne, Rhythmik Emotionen auslösen. Auch in Matzons Werk sei die Beziehung zur Musik festzustellen: „Fuge” als musikalischer Begriff lasse Bach-Assoziationen zu, oder das Bild „Das Zusammentreffen von J. Cage und E. Grieg” („J. Cage és E. Grieg találkozása”). „Matzon ist Teil einer großen Verwandtschaft der Maler, welche auf eine hundertjährige Geschichte zurückblickt”, so Rockenbauer. Der geometrische Teil der Abstraktion ähnele der Romantik und sei eine sich ständig entwickelnde Kunstgattung. „Die Werke Matzons vervollkommnen und vertiefen diese Richtung.” Der Titel der Ausstellung sei auch sehr aussagekräftig, da Matzon selbst eine innige Beziehung zur Architektur habe und dies widerspiegele sich auch in seinem Schaffen: „Matzon baut seine Bilder” – betonte Rockenbauer als Fallbeispiel des Einsickerns der Architektur in Matzons künstlerisches Schaffen.
Die Ausstellung wurde durch Kunsthistorikerin Dr. Melinda Gréger dem Gebäude entsprechend eingerichtet; der Raum bietet Gelegenheit dazu, in mehreren Reihen Werke zu präsentieren. Dies ist eine wunderbare Auswahl, ein Querschnitt, welcher durch das Werk Matzons führt.
Károly Tamás, der eine frühere in Kaposvár eingerichtete Matzon-Ausstellung eröffnet hatte, sprach jetzt begleitende Worte zur Besichtigung der ausgestellten Werke, welche einen Bruchteil der bestehenden Matzon-Sammlung darstellt. „Der Sammler ist ein komischer Kautz”, beleuchtete Tamás, und das Sammelobjekt widerspiegele die Seele des Sammlers. Sammeln sei ein Teil des großen Spiels der Menschheit und könne natürlicherweise Werte schaffen. Matzons Sammlung zeuge vom guten Geschmack und vom Sich-Auskennen. Dies sei eine Art seelische und geistige Verbundenheit mit seinem eigenen Werk. Die Sammlung besteht aus Werken von Freunden und Schülern des Vaters Frigyes Matzons, aus Werken klassischer moderner Maler aus dem In- und Ausland, aus konstruktiven Werken der 80er Jahre sowie aus denen der geistigen Verwandten Ákos Matzons.
Der Künstler selbst gab bekannt, daß er am 13. September in den frühen Nachmittagsstunden eine Führung durch die zwei Ausstellungen machen werde. Der Katalog zur Ausstellung werde auch bald erscheinen.
Für die musikalische Umrahmung sorgte Klaudia Szabó auf der Klarinette.
Das zahlenmäßig große Publikum besichtigte nach der Vernissage die hundert ausgestellten Bilder Matzons und die auch annähernd hundert Ausstellungsobjekte umfassende Matzon-Sammlung. Die vier Ausstellungsräume der Matzon-Sammlung beherbergen Kunstobjekte von zahlreichen bekannten bildenden Künstlern. In die Ausstellung der Sammlung integriert sind auch Werke von Mitgliedern des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK), so Adam Misch, Antal Lux, László Hajdú, Antal Dechandt, István Nádler, Josef Bartl und Manfred Karsch. Natürlich ist auch Matzons Vater Frigyes Matzon mit Werken in der Sammlung vertreten.
Die Matzon-Ausstellung sowie die Matzon-Sammlung gehören bislang zu der größten Kunstpräsentation im Rippl-Rónai-Museum Kaposvár. Die monumentale Ausstellung ist bis zum 14. September zu besichtigen, außer montags von 10 – 18 Uhr. Weitere Informationen finden Sie unter www.smmi.hu und unter www.matzon.com.

angie

NZ: 29/2008

Ákos Matzon wird interviewt

Die Vernissage