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Antal Dechandts Holzskulpturen in München

„Nachdem das Haus des Deutschen Ostens zu Beginn des Jahres 2006 eine Kunstausstellung mit Beständen aus seinem Fundus zeigte und wir uns im Februar mit der Künstlerin Adelheid Kusiek in das Abenteuer der Raumerfahrung, in das Abenteuer der Raumgestaltung, der Auseinandersetzung mit abstrakten Formen und Farben gestürzt haben, folgte schließlich Ende April die Präsentation der 45 Original-Kupferstiche ‚Der Kaufruf in Wien’, eine Sammlung aus dem Österreich des Jahres 1775. Heute möchte uns Antal Dechandt dazu anregen, daß wir uns mit seinen ‚Holzskulpturen’ und Kunstwerken aus den unterschiedlichsten Materialien auseinandersetzen.” So begrüßte Dr. Ortfried Kotzian, Direktor des Hauses des Deutschen Ostens (HDO) in München, die trotz Fußball-Fieber zahlreichen Besucher der Eröffnung der Ausstellung der Werke Dechandts am 21. Juni. Kotzian führte aus: „Antal Dechant stammt aus Ungarn, ist in Fünfkirchen geboren und lebt und wirkt gegenwärtig in Nadasch/Mecseknádasd. Damit haben wir mit unseren Ausstellungen im Jahre 2006 die Linie München – Wien – Budapest – Fünfkirchen, man könnte sagen die europäische West-Ost-Achse, beschritten. Wir sind der Donaulinie gefolgt. Unsere Ausstellung mit Antal Dechandts Holzskulpturen ist ein Beitrag zum ‚Ungarischen Kulturjahr in Deutschland’, das vom Ministerium für Nationales Kulturerbe in Budapest gemeinsam mit dem Collegium Hungaricum Berlin ab dem Frühjahr 2006 bis zum Sommer 2007 ausgerufen wurde. Hauptanliegen des Kulturjahres ist die Vermittlung eines aktuellen und facettenreichen Ungarnbildes, wobei der Schwerpunkt auf der Vorstellung zeitgenössischer Kunst und Kultur aus Ungarn liegt. Die Ungarndeutschen sind bis zum heutigen Tage ein bedeutender Anteil der ungarischen Bevölkerung. Sie haben mit ihrem Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) ebenfalls beachtlichen Anteil an der gesamten ungarischen Kulturszene.”
Direktor Kotzian wies auf die traditionelle Zusammenarbeit zwischen dem Haus des Deutschen Ostens München und dem Haus der Ungarndeutschen in Budapest hin und unterstrich, daß das Haus des Deutschen Ostens mit diesen Kooperationen und Aktivitäten gerne in der Liste der bayerisch-ungarischen Regierungskommission vertreten ist.
„Immer wieder einmal ist es nötig, die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Kunst und Kunstwerken auf der einen Seite und ‚ostdeutscher Kultur’ auf der anderen Seite, für die wir im HDO zuständig sind, zu begründen. Nun der Zusammenhang ist begründbar über die Person … oder über die Inhalte des Geschaffenen. In unserem Falle ist es die Person des Künstlers Antal Dechandt. Seine Herkunft führt uns unzweifelhaft zu den deutschen Siedlungsgebieten im Südosten Europas, in die Schwäbische Türkei”, sagte Kotzian und stellte die Frage: „Wie ist inhaltlich das Werk Antal Dechandt mit ‚ostdeutscher Kultur’ in Verbindung zu bringen? Einige Titel deuten als Metaphern darauf hin: ‚Natürliche Verbindungsbrücke’ beispielsweise oder ‚Übergang’ oder ‚Gedanken über die Vergänglichkeit’. Ich übertrage diese Begriffe auf das Schicksal von Minderheiten. Ich übertrage sie auf das Schicksal der deutschen Minderheiten im Osten – und schon wird uns klar, warum man sich durchaus thematische Gedanken zu den Werken Dechandts machen kann.”
Die Ausstellung wurde in Anwesenheit des Künstlers vom 1. Vorsitzenden von VUdAK, Johann Schuth, eröffnet. Die Werke von Antal Dechandt sind bis zum 15. September zu besichtigen, allerdings ist das Haus des Deutschen Ostens im August geschlossen.

In der Ausstellung werden ungarndeutsche Autoren – Robert Becker, Koloman Brenner und Angela Korb – am Donnerstag, den 6. Juli um 19 Uhr, die Anthologie „Erkenntnisse 2000” vorstellen.

Antal Dechandt mit HDO-Direktor Dr. Ortfried Kotzian und dem Vorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Bayern, Hans Schmucka