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Ákos Matzon: Kopf und Segel – Bindungen

Im Rahmen der Ungarischen Kulturtage Würzburg, anlässlich 25 Jahre Grenzöffnung Ungarns zeigt das Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg bis zum 18. Oktober die Ausstellung „Kopf und Segel – Bindungen“ vom Vorsitzenden der VUdAK-Künstlersektion Ákos Matzon.

Ort: Graphische Sammlung, Martin-von-Wagner-Museum, Residenzplatz 2a, 97070 Würzburg
Öffnungszeiten: bis 18. Oktober (geschlossen am 3. Oktober). Dienstag bis Samstag von 10.00 – 13.30 Uhr; außerdem an den Sonntagen 28. September sowie 12. Oktober ebenfalls von 10.00 – 13.30 Uhr. Eintritt frei.

Bei der Vernissage am 18. September sprachen Würzburgs Kulturreferent Muchtar Al Ghusain und Dr. Dezső Szabó, stellvertretender Staatssekretär für kulturelle Diplomatie im Auswärtigen Amt Ungarns, die Grußworte. Eröffnet wurde die Ausstellung von Professor Damian Dombrowski, Direktor der Neueren Abteilung des Martin-von-Wagner Museums.

Wendige Schiffe, die der Wind über das Wasser treibt, Formationen geblähter Stoffbahnen, die sich ständig wandeln – solche malerisch-bewegten Ansichten regten Ákos Matzon zu seinen aktuellen Arbeiten an. Fasziniert von den Sportbooten auf dem Plattensee, gepackt vom Anblick ungestümer Wettfahrten, setzt der Künstler seine Eindrücke in Reliefs und Gemälde um. Subtile Flächengefüge und zurückhaltende Farben in zarten Abstufungen bis hin zur Monochromie transportieren die luftige Poesie des weiten Wasserraums in feste Bildformate.

Aus den geschwinden Objekten der Anschauung werden konsequent auf ihren Kern reduzierte, gereihte und geschichtete Gebilde, die eine Welt für sich darstellen. Oder es greifen beispielsweise abgezirkelte Linienformationen die vielfältigen Bewegungen auf und lassen sie zu einer Art Gespinst erstarren. Dabei sorgen unterschiedliche Radien und Linienstärken für pulsierende Lebhaftigkeit.

Ausdauerndes, konzentriertes Betrachten teils chaotisch scheinender Abläufe mündet schließlich in Bildwerke von kontemplativer Kraft. In ihrer gebändigten Dynamik lassen sie aber immer noch die Naturkräfte und die Anstrengungen der Skipper aufscheinen. Matzons konstruktivistische oder geometrisch-abstrakte Formsprache bewegt sich in der Tradition bedeutender ungarischer Künstler wie Lajos Kassák, László Moholy Nagy und Tamás Konok, aber auch internationaler Kollegen wie Kasimir Malewitsch, Ben Nicholson, Hans Arp und der Gruppe „De Stijl“.

Ákos Matzon, geboren 1945, lebt in Schaumar. Der Sohn des bekannten Bildhauers Frigyes Matzon ist ausgebildeter Architekt und wirkt erst seit den 1980er Jahren als Maler. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Ungarn, in diversen anderen europäischen Ländern, aber auch in Südafrika und Südkorea machten Matzons Schaffen weithin bekannt.

In mehreren öffentlichen und privaten Sammlungen Europas und den USA ist Ákos Matzon mit seinen Werken vertreten. Nebst anderen Auszeichnungen erhielt er im Jahr 1998 ein Stipendium der New Yorker Pollock-Krasner-Stiftung und 2010 den Mihály-Munkácsy-Preis, den bedeutendsten Preis für bildende Kunst in Ungarn. Matzon ist Vorsitzender der Künstlersektion des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler.


NZ 39/2014