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Ákos Matzon 65

In der Vermes-Villa der Zeitgenössischen Ungarischen Galerie in Dunaszerdahely (Slowakei) ist bis zum 8. April die Ausstellung „65 – Fünfundsechzig” von Ákos Matzon zu besichtigen. Der Vorsitzende der Sektion für bildende Kunst des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag und wurde heuer mit dem Munkácsy-Preis ausgezeichnet. Die hohe Auszeichnung übernahm er am 14. März im Museum der Schönen Künste zu Budapest.

NZ 12/2010

Ákos Matzon zum Fünfundsechzigsten: der Munkácsy-Preis
„Das Wagnis, von den anderen abweichende Wege zu gehen”

Ákos Matzon, Vorsitzender der Sektion für bildende Kunst des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler, erhielt am 14. März den Munkácsy-Preis. Anläßlich dieser hohen Auszeichnung sprach NZ mit dem Künstler über den Preis, zukünftige Pläne, laufende Projekte und über seine Kunstauffassung.

NZ: Herr Matzon, was bedeutet es für einen Künstler, den Munkácsy-Preis zu bekommen?

ÁM: Das bedeutet sehr viel. Das gibt einerseits einen Ansporn für die Zukunft, es ist eine Rückbestätigung dafür, daß es sich lohnt zu arbeiten, andererseits ist es eine Bestätigung von seiten der Künstlergesellschaft, da dieser Preis von der Branche verliehen wird. Dadurch wird mein Trachten, Gutes zu machen, anerkannt. Es ist natürlich ein Zufall, daß die Preisverleihung zeitlich mit meinem Geburtstag zusammenfällt. Ich werde in ein paar Tagen 65 und habe von so einer Ehrung nicht mal zu träumen gewagt.

NZ: Sie werden 65, haben den Munkácsy-Preis bekommen und haben zwei große Ausstellungen. Haben diese eine besondere Bedeutung?

ÁM: Die Ausstellungen bedeuten vor allem viel-viel Arbeit. Als Titel haben wir „65″ gewählt. Ich werde 65 Gemälde zeigen. Die eine Ausstellung ist in Dunaszerdahely (Slowakei) bereits zu sehen. Hier habe ich einen geeigneten großen Raum zur Verfügung für 65 Gemälde, ein voluminöses Material. Die Ausstellung im April in Raab wird in Anbetracht der wesentlich kleineren Räumlichkeit eine Art Kammerausstellung sein. Ich konnte gute Kunsthistoriker für die Vernissagen gewinnen, in Dunaszerdahely eröffnete die Ausstellung Ernô P. Szabó, in Raab wird es Kunsthistoriker Tibor Wehner sein. Die Ausstellung in Dunaszerdahely hat ein VUdAK-Kollege, der Bildhauer Tibor Budahelyi, eingerichtet.

NZ: In Ihrer Kunst ist Ihre Vergangenheit als Architekt sehr stark zu spüren. Die gebauten Städte in Ihren Gemälden, die Geometrie, prägen Ihren Stil. Wie kam es dazu, daß Sie diesen Weg beschritten?

ÁM: Das war nichts Bewußtes, sondern kam spontan. Bestimmt ist meine Seele so. Das ist eine sehr zusammengesetzte und komplexe Sache. Ich schaffe eine berechnete, kalte, kühle, reduzierte Welt, jedoch sind die Vorabdrucke dieses Schaffens in meiner Seele lyrischer, gefühlsmäßiger. Eine Mischung dieser ist auf meinen Bildern zu sehen. Jemand, der sich meine Bilder länger anschaut, kommt dahinter, daß einerseits sehr viele Gefühle zu enttarnen sind, andererseits kommen solche Elemente, Momente, Richtungen, Formen oder Farben vor, die bei berechneten Gedanken keinen Platz hätten. Also leben diese zwei Formen miteinander. Ich bin halt so! Und den Munkácsy-Preis habe ich wahrscheinlich deswegen erhalten, weil ich etwas anderes mache. Dieses Malen der Architektengedanken ist nicht verbreitet und nicht charakteristisch bei anderen, wahrscheinlich habe ich dem meinen Erfolg zu verdanken.

NZ: Was ist Ihre ars poetica, Ihre Kunstauffassung?

ÁM: Am wichtigsten ist es, fleißig zu sein. Das andere, was gleichrangig ist, daß man arbeiten muß, ununterbrochen arbeiten und schaffen. Die Arbeit ist hier eine wesentliche Voraussetzung, was viele nicht verstehen, aber ohne diese geht nichts. Man muß aushalten können. Wenn ich sagen müßte, was die Malerei ist, würde ich sagen, sie ist ein Langlauf, aber nicht ein Marathon, sondern Tausende nacheinander. Man darf nicht auf die anderen hören. Wenn sich das jemand vornimmt, und er hat einen inneren Glauben, dann nimmt er an, daß er eventuell etwas macht, was nicht verstanden wird. Nach einiger Zeit zeigt sich, ob das, was er sich vorgestellt hat, gut ist oder nicht. Wenn es schlecht ist, dann muß man es lassen. In den meisten Fällen ist jedoch die Tendenz, daß jemand nur dann einen individuellen Ton haben wird, wenn er es wagt, von den anderen abweichende Wege zu gehen. Die Devise meines Vaters war, daß man die Sachen sehr ernst nehmen und alles gut machen muß. Die Arbeit soll, ja muß man ernst nehmen. Das möchte ich weiter so halten.

NZ: Wer waren bzw. sind Ihre Meister, Vorbilder?

ÁM: Ein Meister, dessen Kunstauffassung und Kunst mir am wichtigsten sind, ist Tamás Konok, der in Frankreich und in der Schweiz gelebt hat, jetzt wohnt er schon in Ungarn. Ein großes Idol ist für mich der holländische Maler Piet Mondrian, von den Architekten z. B. Richard Meyer.

NZ: Sie sind sehr oft im Ausland. Welche Bedeutung haben die Reisen für einen Künstler?

ÁM: Auslandsreisen sind sehr wichtig und sehr inspirierend. Diese Erfahrungen relativieren unsere kleinen Probleme, man sieht, welche nicht geringe Rolle die Kunst da spielt. Bei uns verdecken die Probleme die Hauptrichtung, wieso und wofür der Mensch lebt. Man sieht in den ausländischen Museen die Menschen, wie sie sich verhalten. Sie sehen sich die Kunstwerke an, sie interpretieren diese, wenn ihnen etwas nicht gefällt, geben sie dem Werk aber durch das Betrachten eine Chance, dem näherzukommen und es zu verstehen. Wir müssen unsere Augen und Seelen öffnen.

NZ: Vielen Dank für das Interview!

angie

NZ 13/2010